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Es ist eine große Einsamkeit unter den Menschen
Eine Kriminalgeschichte aus Tübingen
SP-Verlag, Albstadt, 2008
ISBN 978-3-9812106-2-0

"Ausgerechnet am Donnerstag ist eine scheußliche Sache passiert."
" Jetzt sind Sie dran mit Erzählen. Ich meine natürlich, nur wenn Sie dürfen", drängte Soares. Er war froh, dass das Thema Rodrigues über Carola, Conny, Cognac und einem neuen Fall untergegangen war.
"Natürlich darf ich. Es stand ja auch heute schon in der Zeitung."
Aber weder Soares noch Wolgrath hatten einen Blick in die Lokalpresse geworfen, und Mehrfeldt mußte erzählen.
"Scheußliche Sache. Ein kleines Mädchen ist vorgestern morgen von Müllarbeitern entdeckt worden. Tot."
"Im Müll? In Tübingen?" hauchte Soares, der sich gar nicht vorstellen konnte, dass in einer Geistesstadt wie Tübingen mit ihren ganzen Geistesmenschen so etwas geistlos Infames passieren kann.
"Ja. Soweit wir vermuten, ist das Kind auf dem Weg nach Hause entführt worden. Das Kind wurde seit Montag vermisst. Am Donnerstag wurde es gefunden. Es fiel aus einem blauen Müllsack, als der Bagger den Müll umhäufen wollte. Der Sack war nicht gut genug zugebunden."
"Das, äh, das ist ja furchtbar!" rief Soares aufgebracht.
"Soll das heißen, das Mädchen wäre nie gefunden worden, wenn der Sack gut genug zugebunden gewesen wäre?" Wolgraths Stimme war gläsern.
"So bizarr es auch klingt, aber diese Wahrscheinlichkeit ist ziemlich groß. Natürlich könnten auch die Ratten irgendwann ..."