Schwarzer Traum
Eine Kriminalgeschichte aus Tübingen, Oberkärnten und Niederbayern
Independently published
Amazon KDP, 2019
"Wir sind aber sehr gespannt auf Ihre Neuigkeiten, Herr
Oberleutnant", sagte Wolgrath zuvorkommend, "sonst
hätten Sie sich wohl kaum hier herauf bemüht. Aber",
er hob die eine Hand, um Brennmayr noch eine Pause zu signalisieren,
die andere, um den Kellner zu rufen, "erst brauchen wir
eine kleine Erfrischung, nicht wahr, Manuel?"
Der Kellner empfahl ihnen einen Drink aus einem Vermouth rosso
nach einer echten "antica formula" mit weiteren geheimnisvollen
Ingredienzen.
Zur Vorspeise bestellten sie einen Rotgipfler aus
dem Wienerwald und aßen mit großem Appetit eine sogenannte
Gelbe Suppn, aus Lammfleisch gekocht und mit viel Safran, Anis
und
Kümmel abgeschmeckt.
"Wieso hast du Peter nicht gefragt, wie und warum Marianne Gundrach
so urplötzlich wieder aufgetaucht ist?", fragte Alma
Pilic den Suppe schlürfenden Soares. "Wäre doch
interessant zu wissen, was er weiß. Und ich für meinen
Teil möchte liebend gern wissen, wo sich diese wiederauferstandene
Marianne jetzt befindet."
"Fährst du nachher, Peter?", fragte Manuel
Soares beim Frühstück, das für ihn lediglich
aus einer Tasse Kräutertee und einem trockenen Kuchen bestand,
während
die anderen schon wieder kräftig am Büffet zugelangt
hatten, an dem wahrlich keine Wünsche offenblieben. "Der
Eintopf gestern mit Geselchtem, Bohnen und Gerste, dieser Ritschert – der
hat mich echt geschafft. Ich habe ganz schlecht geschlafen,
hatte fürchterliches Sodbrennen."
"Ich würde sagen, daran waren eher die sieben Flaschen Gemischter
Wiener Satz schuld, die wir niedergemacht haben. Und alles
andere noch dazu", sagte Wolgrath.
Die Gerichte zur Geschichte